03/2005 Zweiter Round Table Mittelstand in der Villa Haux in Albstadt  
  Auf Einladung der IBM Deutschland GmbH, der CON-Z GmbH und der Kanzlei Klaiber und Schlegel fand am 11.03.2005 in der Villa Haux in Albstadt-Ebingen der zweite Round Table Mittelstand  statt. Das Thema der Veranstaltung lautete "Anforderungen an das Controlling von Unternehmen durch das Rating der Banken: Erfahrungsbericht der Volksbank Ebingen e.G. im Kreditvergabeprozess".  
 

Herr Klaiber von der Kanzlei Klaiber und Schlegel eröffnete den firmenübergreifenden Austausch für mittelständische Unternehmen und führte in das Thema des Nachmittags ein.  Durch die Vorschriften von Basel II werden schon heute die Konditionen für die Kreditvergabe der Banken neu geregelt. Was sich zuvor bereits in der zögerlichen Vergabe von Krediten abgezeichnet hat, wird sich noch einmal verschärfen.

Herr Ritter von der Volksbank Ebingen e. G. berichtete in seinem Gastvortrag über die Inhalte des Ratings und die konkreten Auswirkungen auf die Kreditkonditionen des Kunden.   

Er zeigte auf weshalb in Zukunft für alle Kreditvergaben ein Rating durchgeführt werden muss insbesondere durch die in den vergangenen Jahren stark angestiegenen Unternehmens- und Privatinsolvenzen. Ziel des Rating ist es, Kreditausfälle der Bankinstitute durch ein europaweit einheitliches Verfahren der Bewertung der Kreditwürdigkeit zu minimieren und abzusichern. Eine schlechte Ratingbewertung hat direkte Auswirkung auf die Höhe des Zinssatzes des Kredites. Die Bereiche des Rating sind bankenübergreifend ähnlich und die Ergebnisse vergleichbar. Dies wird durch ein von der Bankenaufsicht zertifiziertes Verfahren sichergestellt.

Herr Ritter stellte dar, dass u. a. folgende Kriterien wichtig sind

  • Zahlungsverhalten

  • Kapital / Sicherheiten

  • Unternehmensergebnis

  • Prognose mit Planergebnisrechnung und Businessplan

  • Qualität des Managements

  • und zeitnahe Information und Kommunikation zwischen Kunde und Bank

Das Rating sollte nicht nur als unangenehme Zusatzbelastung aufgefasst werden, sondern auch als Chance: Unternehmen, welche auf die neuen Anforderungen durch Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Kreditwürdigkeit arbeiten, können in Zukunft ihre Vorhaben günstiger finanzieren. Dabei kommt insbesondere einer professionellen Steuerung des Unternehmens eine zentrale Bedeutung zu.

Geschäftsführer Hans Deufel von der DEUFEL GmbH in Kolbingen stellte sein Unternehmen vor. Dieses Unternehmen der Medizintechnik mit den drei Unternehmensbereichen Frästechnik, Komponenten und Automation hat schon früh die Notwendigkeit einer professionellen Unternehmenssteuerung erkannt.

Die Geschäftsbereiche haben grundsätzlich unterschiedlichen Anforderungen an Ihre Steuerungsgrößen und -prozesse. Der Bereich der Frästechnik mit Kleinserienproduktion erfordert Informationen zu den Fragen: Mit welchen Produkten, bei welchen Kunden werden welche Deckungsbeiträge erzielt? Die Automation mit Ihrem klassischen Projektgeschäft erfordert Informationen zu den  aktuellen Ständen von Kosten- und Erlösen, bereits erfolgten Beauftragungen, aber auch zur Liquiditätssituation des Projektes. Eine Ergebnisermittlung je Bereich incl. der Zusammenführung zum Gesamtunternehmen sowohl in der Planung als auch im laufenden Geschäft ist für ihn eine unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Unternehmenssteuerung. 

Die Firma DEUFEL hat hat zur Umsetzung dieser Anforderung schon früh den nutzen einer externen Unterstützung erkannt. Durch den autorisierten CON-Z Vertragspartner die Steuerberatungskanzlei WSS (Willburger, Schittenhelm, Schmid) in Rottweil wird heute dieser Prozess begeleitet und die laufende Analyse der Unternehmensergebnisse durchgeführt.

Für Hans Deufel gilt die Devise: Agieren statt reagieren. Die Welt des EXCEL-Controllings ist für ihn Vergangenheit. Statt mühsam am Monatsende seine Zahlen zusammen zu tragen oder auf eine veraltete betriebswirtschaftliche Auswertung zu warten macht er dies heute „überspitzt ausgedrückt“ auf Knopfdruck.

Herr Zimmerer von der CON-Z GmbH aus Wellendingen stellte das von der Firma Deufel verwendete System vor: Ein SAP R/3 –System auf Basis vorkonfigurierter Prozesse im Rechenzentrumsbetrieb durch die IBM. Es beinhaltet alle Funktionen eines Unternehmens vom Verkauf über, Einkauf/Materialwirtschaft und Produktion bis zu Finanzbuchhaltung und Controlling. Ein mittelständisches Unternehmen lässt sich damit so effizient steuern, dass (an Beispielen belegt) auch das Rating bei den Banken verbessert werden kann.

Das System stellt alle wesentlichen Geschäftsprozesse für Unternehmen des Maschinen-/Gerätebaus, Automobilzulieferer und Unternehmen der Metallverarbeitung zur Verfügung. Herr Zimmerer wies dabei darauf hin, dass ein mittelständisches Unternehmen im Prinzip dieselben Anforderungen an die EDV-Unterstützung von Geschäftsprozessen hat, wie ein Großunternehmen.

Die Einführung dieses Systems, so wurde von Herrn Zimmerer, Geschäftsführer der CON-Z dargestellt, soll in allen Projektphasen mit wesentlich weniger Aufwand auskommen als ein herkömmliches SAP-Projekt. In einzelnen Phasen liegen die Einsparungen bei über 50 %. Dies wird durch durch standardisierte Projekte mit vordefinierten Prozessen erreicht. Nicht jedes Projekt wird manuell neu „geschneidert“ wie ein Maßanzug sondern der Kunde erhält Konfektionsware in Top Qualität. Es werden „maximal Hosenbeine und Ärmel angepasst“. Damit bleiben Kosten kalkulierbar, obwohl alle wichtigen Funktionen zur Verfügung stehen – eine wichtige Voraussetzung für mittelständische Unternehmen mit begrenzten Finanzmitteln.

Alles, was für die Einführung des Systems vorbereitet werden kann liegt bereits vor. Schulungen werden nicht in „voller Breite“ sondern ganz gezielt auf die Funktionalität des Systems konzentriert. Die entsprechenden Schulungsunterlagen sind vorhanden.

Die wesentlichen Berichte, welche für ein Controlling der implementierten Prozesse erforderlich sind, sind bereits installiert.

Für den laufenden Betrieb des Systems greift die CON-Z auf den Marktführer IBM zu. Das SAP-System wird vom IBM-Rechenzentrum betreut und administriert. Der Kunden muss weder in teure Hardware noch in Personal investieren. Er kann dies nach Bedarf ordern.

Die Unternehmensgruppe CON-Z selbst besteht aus einer Firmenzentrale, welche die Weiterentwicklung des Produktes, das Marketing und die Geschäftsverbindungen zur IBM und SAP betreut. Und aus einem Netzwerk von autorisierten regionalen Vertragspartnern (regionale Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften), welche die Systemimplementierung und die laufende Dienstleistung des Controlling übernehmen. Diese Aufgabenteilung dient dem Prinzip für jede Funktion dem Kunden den optimalen Ansprechpartner zur Verfügung zu stellen. 

Unter Federführung der IBM und der CON-Z GmbH werden in der Villa Haux weitere „Round Table Gespräche für den Mittelstand“ stattfinden.

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